Unser Club
Fassenacht wurde in Gustavsburg schon immer gefeiert. Aber es war keine organisierte Fassenacht. Die Gustavsburger Traditionsvereine - Männerchor und Turnverein - hielten närrische Sing- bzw. Turnstunden ab, Stammtischgäste trafen sich bei Hans Zimmermann, im Gasthaus - Zum Anker - bei Richard Bredhauer oder im Bratwurtglöckle beim Gretchen Lurz, um Kappensitzungen zu halten. Der Zweite Weltkrieg hatte diesem närrischen Treiben ein Ende beschert. Die Nachkriegswirren, Trümmer, Armut, Entbehrung und Lebensmittelkarten - wer hatte da schon den Mut, etwas Neues zu beginnen. Gerade in dieser schweren Zeit fanden sich in Mainz und Umgebung wieder Menschen, die sich von früher her kannten. Sie meinten, daß es schließlich an der Zeit wäre, behutsam aber stetig Freude unter die Menschen zu bringen. Man wollte die Menschen wieder hinführen zu einer positiven Lebenseinstellung.
Die ehemaligen Mainzer Vororte Amöneburg, Kastel, Kostheim, Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg waren durch die Grenzziehung der Besatzungszonen von der Narrenhochburg am Mittelrhein - Mainz - abgetrennt. Bis 1948 benötigte man einen Passierschein, um Mainzer Boden betreten zu dürfen. Durch diese fastnachtliche Abstinenz erfolgte die Gründung zahlreicher Fastnachtskorporationen auf der rechten Rheinseite. Gegründet wurde der Atlanta Club Kastel (heute KCK), der Carneval-Club "Rote Husaren" Kostheim, der Bischofsheimer Carneval Verein und der Ginsheimer Carneval Verein mit der "Altrheinschützengarde". Gründung des GCCEs war an einem Sonntagnachmittag im Spätsommer des Jahres 1947. Zwölf Männer des Stammtisches "Die Werfeler" alles Sänger des Männerchores 1898, trafen sich auf der Bühne des Kaisersaales hinter dem Vorhang. Zur Debatte stand die Gründung einer Carnevalsgesellschaft. Noch an diesem Tag wurde der Gustavsburger Carneval Club 1947 - GCC - aus der Taufe gehoben. Es wurde auch beschlossen, daß die beiden noch in Kriegsgefangenschaft befindlichen Stammtischbrüder Hans Schmitt und Franz Woelke als Gründer geführt werden sollen. Zum ersten Vorsitzenden wählte man Friedel Reuter und beschloß ferner, vorerst nur 33 Mitglieder aufzunehmen. Diese Zahl war alsbald erreicht und mit diesen Männern wurde die erste Kampage des neuen Clubs gestartet. Sitzungspräsident wurde Friedel Reuter, Protokoller war Karl Woelke. |


